Karunamba Ramamurthy (Kannamma)
Während der Festivitäten kannte Swamis Freude keine Grenzen. Es gab Unmengen von Blumen. Die Devotees banden sie zu Girlanden, sangen und schmückten den Mandir, und Swami war mitten unter ihnen. Am späten Abend wurde er in eine blumengeschmückte Sänfte gesetzt und in einer Prozession durch das Dorf getragen. Devotees führten die Prozession an und sangen Bhajans. Sie sahen, wie sich Zinnoberrot, Jyoti und Vibhuti auf der Stirn von Swami zeigten. Einmal war eine Musikgruppe aus Bengaluru zur Prozession eingeladen worden. Die Dorfbewohner erfuhren davon. Sie waren diejenigen, die bis dahin die Musik bei den Prozessionen gespielt hatten. Sie kamen zum Mandir, wo die Vorbereitungen für die Prozession getroffen wurden, und sagten: „Swami, dieses Mal hast Du jemand anderen eingeladen, um die Musik bei der Prozession zu spielen. Wir haben das all die Jahre bei allen Prozessionen gemacht. Jetzt, da sie gekommen sind, willst Du uns nicht mehr. Aber was auch immer Du sagst, wir werden die Musik für die Prozession spielen.“ Mit diesen Worten schoben sie die Musiker aus Bengaluru beiseite, begannen mit ihrer traditionellen Musik und gingen vor der Prozession her. Swami sagte ihnen damals nichts. Nachdem sie eine gewisse Strecke zurückgelegt hatten, beschwichtigte Swami sie und schickte sie zurück.
Für alle, die im Mandir krank wurden, war das von Swami materialisierte Vibhuti die einzige Medizin. Es gab weder Gemüse noch Früchte oder Lebensmittel in Puttaparthi zu kaufen. Alles musste mit Karren aus Bukkapatnam gebracht werden. Das, was es in Puttaparthi gab, war wirklich gut: dicke Milch, Quark und viele, viele Jasminblüten. Swami sagte scherzhaft: „Ihr kommt nicht wegen mir, sondern wegen der leckeren Milch und dem Quark, die es hier gibt.“ Alle machten Girlanden aus Jasminblüten und schmückten Swami mit Girlanden, die sich bis zu seinen Ohren auftürmten. Swami schaute auf die Girlanden herab, die bis zu seinen Füßen hingen und war sehr glücklich. Wir konnten Padanamaskar machen, soviel wir wollten, ihm Girlanden umhängen und während des Mittagessens bei ihm sitzen und ausführlich mit ihm sprechen. Swami nahm die von uns angebotenen Speisen an und probierte sie gleich dort. Was für wunderbare Tage! In jenen Tagen schrieb Swami persönlich Briefe an Devotees. Swamis Briefe, die voller Liebe und Mitgefühl waren, leiteten die Devotees zu einem fruchtbaren Leben an. Devotees, die solche Briefe und Einladungen zu Dasara- und Geburtstagsfesten erhalten hatten, haben sie als unschätzbare Schätze aufbewahrt. Auch wir sind gesegnet, einige von ihnen zu haben.
Milch und Quark gab es nur am Morgen. Sie mussten für den Abend aufbewahrt werden. Die vielen Katzen und Hunde in Puttaparthi machten dies zu einer nicht zu beneidenden Aufgabe. Es gab keinen sicheren Ort für die Gefäße mit der Milch und dem Quark. Wir mussten ständig Wache halten, damit sich die Tiere nicht an den Gefäßen zu schaffen machten und den Inhalt verschlangen. Schlimmer noch, manchmal liefen sie auch mit den Gefäßen davon. Eine verzweifelte Devotee klagte Swami einmal ihr Leid und wurde ermahnt: „Ich bin nicht hier, um auf die Katzen und Hunde aufzupassen. Aber ich werde ganz sicher darauf achten, wessen Gefühle du verletzt!“ Die sengende Hitze in Puttaparthi machte uns noch mehr zu schaffen. Dennoch wollten alle in Swamis Nähe sein, und wenn die Zeit kam, nach Hause und zu den eigenen Leuten zurückzukehren, waren alle traurig und den Tränen nahe.
Selbst heute noch gibt es Menschen, die Swamis Manifestation des Göttlichen anzweifeln und sie Magie, Schwindel usw. nennen. In der Anfangszeit war es nur natürlich, dass es mehr Skeptiker gab. Da Swami ihre Gedanken kannte, forderte er sie auf, eine Handvoll Sand irgendwo aus dem riesigen Flussbett zu holen und aus dem Sand zu nehmen, was sie wollten. Und sie bekamen es auch! Ohne Rücksicht auf Lob und Tadel vollbrachte Swami ein Wunder nach dem anderen für die Devotees. Zu dieser Zeit kannte nur er den wahren Zweck der Wunder – einige sahen ihnen ruhig zu, andere mit Ehrfurcht und Staunen, und einige wenige mit Freude. Mit welcher Beharrlichkeit und Geduld öffnete Swami den Devotees Schritt für Schritt die Augen für den wahren Sinn und Zweck dieser Wunder! Aber selbst in jenen frühen Tagen spürten wir irgendwie, dass unsere wahre Freude nur darin bestand, Swami zu sehen und bei ihm zu sein, und nicht darin, etwas von ihm zu erbitten oder zu bekommen.
Swami mischte sich auf diese Weise noch einige Jahre lang unter die Devotees. Als die Zahl der Devotees zunahm, fehlten Unterkünfte. Einer der Devotees baute einen Schuppen vor dem Mandir. Mehrere Feste wurden dort gefeiert. Während der Feste verteilte Swami Süßigkeiten. Die Devotees ließen Swami auf einer Schaukel sitzen und sangen Lieder. Sie genossen den Anblick von Swami auf der Schaukel. Im Jahr 1950 zog Swami nach Prasanthi Nilayam, das sehr geräumig war. Es wurde als New Mandir bezeichnet. Die physische Nähe Swamis zu den Devotees nahm immer mehr ab. Seitdem hat sich in Puttaparthi alles verändert, bis auf die Abneigung der Devotees, selbst nach monatelangem Aufenthalt in Swamis Gegenwart wieder nach Hause zu gehen.
Auszug aus dem Buch „Sri Sathya Sai Anandadayi“ von Karunamba Ramamurthy (Kannamma).
Quelle: Sanathana Sarathi March 2022
© Sri Sathya Sai Sadhana Trust Sadhana Trust – Publications Division, Prasanthi Nilayam